STORY

TEUFELSKREIS

TEUFELSKREIS

sommer zwanzichfuffzehn XXII Das Deutschland-Abenteuer des jungen polnischen Paars war peinvoll. Die Arbeit war futsch. Hartz IV reichte nicht vorn und nicht hinten – sie ging für Hungerlöhne putzen, führte Hunde aus, passte auf Kinder auf. Ihr Mann begann mit seinem „Jan-macht-alles“-Programm ganz von vorn. Und wenn er keinen regulären ordentlichen Schwarzarbeits-Job hatte, stellte er sich eben(…)

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WARTEN MIT BRUCE

WARTEN MIT BRUCE

sommer zwanzichfuffzehn XXI “Ja, erzähl mir von Dir.” Sabrina sprach mit Hans Krohn – man kannte sich gerade mal einen halben Tag -, als seien die beiden vertraut wie zwei Menschen, die schon viele Zeiten zusammen gehabt hatten. Sie sah ihm in die Augen und meinte es ernst. Was auch immer. “Wer ist dieser Jan, den(…)

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JAN

JAN

sommer zwanzichfuffzen XX Ob sie das überhaupt hören wolle, fragte Hans Krohn. Ob es sie wirklich interessiere, was sich so in seinem Leben tue. Sabrina – dunkle Augen, braungebrannte Beine, luftiges Blumenkleid, Sandalen und rotlackierte Zehennägel, ein klein bisschen Parfüm – nickte und drückte seinen Arm. Sie hatte sich bei ihm untergehakt. Langsam schlenderten sie(…)

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SABRINA

SABRINA

sommer zwanzichfuffzehn IXX Ohne große Hoffnung schauten die Männer vom Arbeitsstrich in die Dunkelheit – vielleicht würden doch noch die Scheinwerfer des Rumänen-Autos auftauchen? Aber sie wussten eigentlich, dass sie gelinkt worden waren. Hat man immer wieder, wenn man sich auf solche Jobs einlässt. Da klopft man den ganzen Tag Steine – und schaut am(…)

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NIETEN UND ASSE

NIETEN UND ASSE

sommer zwanzichfuffzen XVIII Gegen eins war Gebäude 1 leer. Der Rumäne griff sich unter den Jeans-Stoff, kratzte ausgiebig in der Arschfalte und meinte: „Gut, Mittag. Halbe Stunde Pause. Dann andere Haus.“ Sie setzten sich, mit dem Rücken zur Wand, auf Pappkartons und packten aus, was sie mitgebracht hatten. Krohn riss eine Aldi-Wurstpackung (Schinken, angeblich aus(…)

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DREIFÜNFZICH

DREIFÜNFZICH

sommer zwanzichfuffzehn XVII Kurz vor fünf sah Krohn den bekannten Kastenwagen kommen. Er hielt einmal auf Höhe des Sowjetischen Ehrenmals, nun bewegte er sich ohne Zwischenstopp in Krohns Richtung. Es war der gelbe Ford Transit, der ihn schon zweimal aufgepickt hatte. Gehörte wohl einem Trupp von Rumänen. Neben ihm stoppte das Fahrzeug. Der Beifahrer hatte(…)

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LAST CHANCE?

LAST CHANCE?

sommer zwanzichfuffzehn XVI ———————————————- Der langsame Geher Hans Krohn ließ sich nieder. Es ward Abend, er würde diese Lichtung nicht mehr verlassen. Er dachte nach diesem Tag der ziellosen Wanderschaft an nichts mehr. Und an alles. Krohn hatte sich gezwungen: Noch einmal das Gefühl an sich heran lassen, das Gefühl aus den scheinbar bewältigten Tagen:(…)

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HIGH NOON

HIGH NOON

sommer zwanzichfuffzehn XIV “Ja!” Kein Fragezeichen, das “Ja” kam kurz und schnarrend als Befehl aus der Gegensprechanlage. “Ja!” Eugen Matuschke hatte diese Stimme nie ausstehen können. Mit den Jahren war sie immer rauher und bösartiger geworden. “Wer ‘n da?” Matuschke ärgerte sich, dass er dem Bruder antworten musste. “Eugen. Mach auf. Wir müssen reden.” “Nee.”(…)

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BRUDERLIEBE

BRUDERLIEBE

sommer zwanzichfuffzehn XIII Den Weg war er schon als Schüler gegangen. Meistens allein, die anderen Kinder vom Aussiedlerhof mochte ihn nicht im Rudel haben. So war er für sich den Feldweg entlang getrödelt, ein bisschen rascher hatte er den Wald gequert und nach einer halben Stunde den Ort erreicht. Den kleinen Kanal auf der Brücke(…)

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TRUE SHOW

TRUE SHOW

sommer zwanzichfuffzehn XII Er war eine gute Stunde unterwegs, als Hans Krohn in ein Unwetter geriet, das aus dem Nichts zu kommen schien. Der Regen rückte wie eine Wand aus Westen gegen ihn vor. Zum Teufel noch einmal, Krohn haderte heftig. Vor ein paar Tagen erst war er bei Berlin durch feindlichen Regen marschiert, nun(…)

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