MANNSBILDER

4. februar 2017, washington -4 grad, vorwiegend heiter/mieming, 3 grad, föhn    —–    winter 16/17, Folge 26

 

1986 kommt Donald Trump in die besten Jahre eines Männerlebens – er wird am 14. Juni 40.

Logisch: große Sause. Champagner aus Frankreich, weißer Kaviar aus dem Iran. Ivana, die Gattin des Jubilars, strahlt wunderschön (und die Tuscheltanten sind sicher, dass sie sich schon wieder die Lippen hat aufspritzen lassen). Allerliebst frisiert sind die Kinder Donald jr (neun), Ivanka (fünf) und Eric (zwei Jahre).

Donald sieht blendend aus. Heller Anzug, das Haar fluffig nach links gescheitelt. Er tätschelt die Ladys und haut den Buddys die Pranke auf die Schultern.

Prächtig gelaunt ist der Mann. Warum auch nicht?

Donald Trump lebt in einem Hochhaus aus Beton, das er vor drei Jahren eingeweiht hat. Der Trump Tower stakt mit seinen 202 Metern in den Himmel – und wenn wir Donald glauben, dann  ist der Himmel kein Problem für ihn. „The Sky ist he Limit“? Doch nicht für einen wie Donald.

Donald hat drei Casinos in Atlantic City. In New York und im Rest der Welt lässt er bauen, dass selbst die Bosse in der Trump Organization den Überblick verlieren. Rund um den Globus streiten Anwälte für Donald Trump.

Und Freunde hat er, die gehen in die Hunderttausende. Unter den Treuesten sind solche, die die Schweinepresse als Mitglieder der „Mafia“ beschimpft. „Mafia“, da kann er ja nur lachen. Sie wissen, wie man Geld macht, das ist alles. Und bekanntlich stinkt es nicht, das Geld.

Ach, die Football-Mannschaft, die er gekauft hat, hat er nach zwei Jahren wieder abgestoßen. Die hat kein Geld gebracht und war auch sonst ein langweiliges Spielzeug. Momentan bastelt Donald an einem Masterplan, wie er die schönsten Golfplätze des Erdenkreises kaufen kann.

Und er schreibt ein Buch. Jesus, das wird ein Buch, größer als die Bibel!

Er weiß schon, wie er einsteigt.

“Geschäfte sind meine Kunstform. Ich mag es, Geld zu machen, am liebsten ganz viel Geld. Das macht mir so richtig Spaß.”

Den Titel hat Mister Trump auch schon im Kopf. Er wird es „The Art oft he Deal“ nennen. Schließlich ist er der Größte unter den Geschäfts-Männern.

Aber erstmal wird gefeiert. Was Donald an diesem heiteren Tag nicht ahnt: Schon bald wird ihm Ivana weg rennen, Millionen und Abermillionen wird er versemmeln, seine Casinos verzocken, zur Lachnummer werden. Und die Mafia-Spezis werden auch weg sterben.

Es ziehen dunkle Wolken auf.

 

 

 

Als Walter Stecher in Mieming seinen 40.en feiert, lassen es seine Paula und er richtig krachen.

Sie lieben das Feiern. Sohn Günther hat schwere Unfälle gehabt, aber der Schutzengel hat ihm beigestanden. Nun wird aus dem Günther ein wunderbarer Mann werden, das sieht ein jeder.

Der Walter hat sein Einkommen, er liebt seine Arbeit als Drucker. Mit der Frau hat er eine große Liebe gefunden, manchmal muss er sich zwicken, weil es so gut ist zwischen ihnen. Sie ist sein „Showgirl“ – bisweilen denkt er, ein bisschen weniger Weib täte es bei der Paula auch. Der schauen die Freunde dermaßen hinterher, dass er seine Eifersucht nur schwer im Zaum hat.

Ist es nicht schön, 40 zu werden und die ganze Kraft des Universums zu spüren? Morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man hat, was man braucht. Dass man das Lachen und das Weinen spürt.

Das Leben ist ein großes Geschenk.

Und wenn dunkle Wolken aufziehen, dann macht sich’s der Walter mit seiner Paula gemütlich und wartet ab, bis das schlechte Wetter über die Munde weg gezogen ist..

Morgen: Von der Arbeit