HELD DES TAGES

berlin, 7. mai 2015

Eigentlich dreht sich “sputniks welt” immer montags. Wir machen da mal eine Ausnahme: Heute begehen die Tierfreunde den “Tag des Hundes” – so würdigen denn an dieser Stelle auch wir den treuen Begleiter des “Journals”. “sputnik” hat sich in Schale geworfen und modelt: erhaben, wie ein Profi, ein klein bisschen eitel – und dann doch mit der Attitüde, man möge ihn bald wieder in Ruhe lassen, er verdaue schließlich.

In Klammern: “sputnik” verdaut immer. Wenn er mal nicht verdaut, dann ist eine Dame in der Nähe. Oder ein Geruch oder sowas. Klammer zu.

Am “Tag des Hundes” begeben sich sogar Menschen in die Zweite Reihe, die ansonsten immer ganz vorne auf der Bühne zugange sind. Schauspieler treten jede Hauptrolle an ihre besten Freunde ab. Dolly Dollar oder Jutta Speidel oder Hans Kraus – alle auf den Hund gekommen. Aber wie!

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Gino Speidel hat’s mit den Damen – und er ist ja sowas von gierig.

Oder Erol Sander. Der erzählt heute der “Bild am Sonntag”, dass er mal ‘ne Kiste Schampus auf die Dienststelle schleppte, weil die Bullen seine verlustig gegangene Hündin Shemsa wieder ins Sander’sche Zuhause gebracht hatten.

Oder Bettina Böttinger. Die lässt alle kritische Grundhaltung fahren, wenn es um ihre vierjährige Zwerghaardackel-Dame Finchen geht. In der BZ von Freitag belegt Frau Böttinger, warum Hunde das Leben lebenswerter machen:

Sie bringen Geld – allein in Berlin fallen zwölf Millionen Euro Steuern an, und die Deutschen geben für ihre Hunde insgesamt fünf Milliarden per annum aus. Sie sind gesund – Hundehalter gehen um 15 Prozent seltener zum Arzt als Nicht-Frauchen/Nicht-Herrchen. Hunde sind die besseren Pädagogen – “schwache Schüler lernen mit Hunden als Klassenclown auf vier Pfoten nachgewiesenermaßen besser.”

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Gustl Kraus hat’s nicht mit der Reinlichkeit.

Und Hunde retten. “Sie finden Vermisste und Verschüttete, bringen Ertrinkende an Land. Im Polizeieinsatz erschnüffeln sie Gefahrgut und Drogen. In Häusern zeigen sie Schimmel an. Diabetiker werden vor Unter- oder Überzuckerung, Epileptiker vor Anfällen gewarnt…”

Hey, haste gehört, “sputnik”: Warnen, heilen, retten, Geld vermehren!

Und was machst Du, Kumpel?

Fressen, verdauen, müde modeln.

So geht’s ja wohl nicht.

“sputnik”, der Held des Tages, hebt den Kopf und öffnet ein Auge. “Schon gut, Alter!”, heißt das wohl. “Schon gut. Jetzt muss aber mal Ruhe sein. Setz’ das Hundefutter auf und lass’ mir meinen Festtags-Frieden.

Habe Siesta!”

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Und Mister Little tut recht skeptisch. Dabei weiß er, dass er es saugut getroffen hat. FOTOS: BARBARA VOKLKMER

 

Morgen: “sputniks welt” ist wieder im Lot, und der Hund geht seinen Alltags-Gang