JOURNAL

JETZT ERST RECHT

JETZT ERST RECHT

münchen/berlin, 16. februar 2016 Was sind das für Menschen? In München schreibt ein junger Mann, der einen Gutteil seines Lebens mit Sportverletzungen zu schaffen gehabt und sich gerade den Fuß gebrochen hat, auf Facebook, er sei im Kopf “topfit”. In Berlin sagt ein Kerl von einem Athleten, jetzt wisse er, dass sich alle Schmerzen der(…)

Weiter lesen

ZURÜCK?

ZURÜCK?

sommer zwanzichfuffzehn XLIX Der Sommer ging zu Ende. Morgen wäre Herbst. Hans Krohn bog vom großen Kanal nach rechts ab. Flott war er unterwegs gewesen. Ein Halt an der Wasser-Tanke von Stettin. Kaffeepause in der Marina mit dem coolen Wirt. Letzte Passage im Hubwerk von Niederfinow. Fahrt unter einem sich füllenden Mond. Mozart-Nacht im Radio.(…)

Weiter lesen

ENTZUG

ENTZUG

sommer zwanzichfuffzehn XLVIII   .  Wir schaffen das.   TAG 1 Entzug, kalt. „Machen Sie das nie“, hatten die Ärzte gewarnt. „Da kriegen Sie das Delir, den epileptischen Anfall, den Kreislauf-Kollaps, das Organ-Versagen.“ Scheiß drauf: Entzug, kalt. Hans Krohn liegt im Schlafsack und friert schwitzend. Sein Körper lässt ihn nicht aufstehen. Am Ende ist er.(…)

Weiter lesen

ABSTURZ

ABSTURZ

sommer zwanzichfuffzehn XLVII   Die türkische Luftwaffe bombardiert trotz internationaler Appelle weiterhin angebliche Ziele der als terroristische Vereinigung eingestuften Arbeiterpartei PKK im Norden des Irak. Dabei sollen 260 PKK-Kämpfer getötet worden sein. Zu Angaben möglicher ziviler Opfer der Luftangriffe weigert sich das türkische Militär. Die Regierung der autonomen Kurdenregion im Nordirak fordert ein Ende der(…)

Weiter lesen

NEUE HEIMAT?

NEUE HEIMAT?

sommer zwanzichfuffzehn XLVI Von der anderen Seite des Zauns rief jemand etwas. Die fünf Männer hörten zu, traten einen Schritt zurück. Krohn nahm die Arme herunter. Er sah, wie ein Mann durchs geöffnete Gatter des Paint-Ball-Areals trat und zügig auf ihn zu ging. Er war groß, steckte in Tarnkleidung. Bei der Gruppe angekommen fragte er:(…)

Weiter lesen

GESTELLT!

GESTELLT!

sommer zwanzichfuffzehn XLV Langes Warten an der Schleuse Hohensaaten. Niedriger Himmel, wenig Wasser, deswegen durften nur kleine Sportboote wie „Unternehmen Ostsee“ in die Alte Oder wechseln. Rechts Polen, links Deutschland. Rundrum nur Natur. Ab und zu auf den Deichen verwaiste Gehöfte. Polen sah von der Oder genauso verlassen aus wie Deutschland.  An einem Samstagnachmittag näherte(…)

Weiter lesen

NEULAND

NEULAND

sommer zwanzichfuffzehn XLIV Die Herren von der Wasserschutzpolizei waren dann wirklich nett. Der eine hatte nicht mehr viele Haare und sah aus, als ob er Kraftsport betrieb. Der Kollege war rotbackig und ein Typ wie von der Waterkant. Im Augenblick waren sie ein wenig verdutzt. „Nochmal: Wissen Sie, dass Sie zu schnell waren? Sie kennen(…)

Weiter lesen

NUR WEG!

NUR WEG!

sommer zwanzichfuffzehn XLIII Hans Krohn tappte vorsichtig ins Wasser. Er ließ sich in den Fluss gleiten und schwamm prustend und ziellos. Ihm war noch ein wenig blümerant. Er hätte auch ein bisschen kotzen können, aber das schluckte er erstmal runter. Es dauerte eine Weile, dann begann er sich besser zu fühlen. Angenehmes Wasser. Ein klein(…)

Weiter lesen

FÜNF VOR ZWÖLF

FÜNF VOR ZWÖLF

berlin, 5. januar 2015   In der Französischen Straße zu Berlin hängt über einer hohen Tür ein Display mit einer tollwütig metastasierenden Zahl. Sie beginnt mit einer „2“ – das sind die Billionen. Daran reiht sich ein Rattenschwanz weiterer Posten. Die vorderen scheinen konstant zu sein, in den hinteren Regionen geht es wüst zu. Die letzten(…)

Weiter lesen

Wundervolle, wilde, weite Welt

Wundervolle, wilde, weite Welt

berlin, 1. januar –  Und sie leuchtet doch! Kulturnostalgiker lamentieren zwar, in der Friedrichstraße habe früher der Bär gesteppt, der Fallada gesoffen und der Kirchner gepinselt – aber heute sei die Gegend nurmehr ein lahmer Laufsteg für trottelige Touri-Zombies. Sollen sie jammern, die Gestrigen. Viel spannender freilich ist es, zu erleben, wie die Friedrichstraße und(…)

Weiter lesen