TROTZEN

TANZ DER VIREN

22. Mai

Alain de Botton, „Unternehmer und Philosoph“ liebt die Stoiker, ist Engländer, hat wenig Haare und viel Erfolg. Er baut auf konstruktiven Pessimismus. Ist doch unnütz, sagt er, „in einer Krise wie dieser optimistisch in die Zukunft zu schauen. Meine Freunde fragen mich oft: Was wird noch passieren, werden wir im September von einer zweiten Infektionswelle heimgesucht? Ich sage dann: Lasst uns vom schlimmsten Fall ausgehen. Dann sind wir vorbereitet, wenn es wirklich dazu kommt. Wenn Ihnen jemand letztes Jahr gesagt hätte, im Januar 2020 wird die schlimmste wirtschaftliche Krise in 200 Jahren auf uns zukommen, weil jemand eine infizierte Fledermaus in China gegessen hat, und es wird für manche wie das Ende der Zivilisation aussehen, hätten die meisten aufgeschrien.  Bill Gates hat aber schon vor fünf Jahren vor einer Pandemie gewarnt. Er war vorbereitet. Das ist die Haltung, die wir einnehmen müssen: ein Art fröhlichen Pessimismus, gepaart mit Galgenhumor und Galgenhoffnung.“