RACHE

15. märz 2017         ——          DER NEUE, Tag 55

New York, 1980

 

KLEINER NACHTRAG ÜBER DEN DIREKTOR, DER DONALD MAL EINEN STEIN IN DEN WEG GELEGT HAT 

Mein Bruder Donald, als er noch keine Haare an den Eiern hat: Er ist ein ekelhafter Kerl, er ist der ekelhafteste Junge, den ich je in meinem Leben treffen werde.

Aber was kann ich machen?

Er ist mein Bruder. Ich kriege den Kerl nicht ausm Leben.

Donald ist schon ein erfolgreicher Unternehmer, da begleicht er eine alte Rechnung. Der Direktor, der ihn wegen der Ohrfeige bei den Eltern angeschwärzt hat, muss sein letztes Jahr an der Schule arbeiten, dann darf er in Ehren ausscheiden. Er hat seinen Job gut gemacht – unter anderem auch, weil reiche Eltern wie meine sein Institut mit großzügigen Spenden “gefördert” haben.

Der alte Mann freut sich auf den Ruhestand.

Da tritt Dad auf den Plan. Er lässt Anwälte auf die Schule los – dort habe man mit den Spendengeldern der Familie T. Unfug gemacht.

Die Anwälte bekommen nicht Recht, wie auch?

Aber die Geschichte geistert wochenlang durch die Presse.

Und der Direktor kann sich seinen frohen Ruhestand sonstwohin stecken. Den guten Mann behandeln sie im Viertel wie einen Paria.

Donald freut sich. Wieder einer platt gemacht.

Morgen: Erster im Zug