AUFM BERG

„2017”*, Folge 47, 3. November. Aus Martls Zettelkasten/III.

Auf den Pürschling gelaufen. Gekotzt. Dann sind wir beim Klettern gewesen, und jetzt habe ich die Finger blutig.

Nichts ist mehr so leicht, wie es mal war.

Nix wird mehr so sein wie früher.

Das Blei des Lebens.

Ausreden helfen nicht. Ich bin mir auf der Spur, es gibt nur die eine. Es macht keinen Unterschied, ob es weh tut oder nicht, wenn ich mir zuschaue.

Und Lügen geht auch nicht mehr.

Was hat der Hanse gesagt, da war er besoffen (aber er hat halt Recht gehabt): „Wir stehen nicht gerade löblich da, wir machen eine schmale Figur.“

So hat er es gesagt, und wir haben nix verstanden. Nur: Er war so beschissen drauf, der Hanse – da habe ich ihm eine Freude gemacht, und wir haben eine Rauferei angefangen. Danach ist es uns besser gegangen. Bei mir war die Nase gebrochen, beim Hanse ist das Blut aus dem Auge gelaufen, aber wir haben was gespürt, und das ist die Hauptsache gewesen.

Wir machen eine schmale Figur…

Stimmt.

Es ist ein furchtbar schwerer Himmel überm Gebirge.

Etwas braut sich zusammen.

*“2017“ beginnt in der Kalenderwoche 38 des Jahres 2017 und endet am 31. Dezember. Thema: 105 Tage Deutschland. Unterwegs in der „Heimat“.