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25. april 2017     ———       DER NEUE, Tag 96

Washington/München

 

Donald Trump kann’s mit den Frauen, sagt er. Eigentlich hätte er am liebsten eine wie seine Tochter Ivanka – aber das geht sich mit der Religion nicht aus. Also hat er ein Motto, wie er blonde Girls zweiter Wahl rum kriegt:

„PACK SIE BEI DER MUSCHI!“

 

Abstecher zum Denkmal des Monaco Franze an der Münchner Freiheit. Da sieht er mit männlichem Blick hinter den Dirndln drein, die den Frühling mit wehenden Röckchen und blitzsauberen bayrischen Brüsten grüßen. Der Winter ist endgültig ausgetrieben, die Jagdsaison eröffnet.

Wie damals, als der Monaco Franze in der „italienischen Angelegenheit“ ermittelte und en passant ein Gspusi nach dem anderen glücklich machte. Unter anderem die süße Dolly. Es ging also um die Mafia in München.

Dolly: Woher weißt Du des alles?

Monaco: Mei Dolly, des is ja alles noch gar nix. Da könnt‘ ich Dir Sach’n erzählen… Also, schad‘ is, dass mir keine so rechte Ruh‘ mehr haben, weil spätestens um neun musst ja daheim sein.

Dolly: Ich könnt ja vielleicht anrufen daheim und fragen, ob ich später kommen kann.

Monaco: Na; auf gar kleinen Fall! Du gehst jetzt heim, wie sich des g’hört, und tust essen mit Deinem Papa und Deiner Mama – und wennst magst, dann treffen wir uns später noch, sag’n ma um elf Uhr in der „Fontana di Trevi“. Kennst des, die “Fontana“?

Dolly: Der Italiener am Stachus?

Monaco: Genau.

verschwörerisch raunend:

Da muss ich nämlich auch noch ein paar Beobachtungen machen.

Dolly: Was denn für Beobachtungen?

Monaco: Schau Dolly, Du musst Dir das so vorstellen. Jeder kennt jeden bei die Italiener, und alle kennen sich untereinander – und keiner sagt was. Die meisten sind noch verwandt miteinander oder verschwägert und befreundet. Und dann sagn’s erst recht nix.

Drohend und sehr männlich:

Aber ich krieg’s schon noch raus.

Dolly: Ja, aber ist des denn net recht gfährlich?

Monaco: Ja, wahnsinnig gefährlich.

Führt ihre Hand unter sein Sakko an die Herzgegend, über der der Revolver im Holster steckt. Dolly umgreift die Waffe.

Dolly: Uiihh! Toll!!

 

So geht das Herr Trump.

 

Der Bronze-Monaco zwinkert in die Frühjahrs-Sonne und ist vergnügt. Einer Münchnerin mit herrlich engen Jeans und einem Nichts von schönem T-Shirt sieht er versonnen nach. Dann plinkert er noch einmal.

„Also, abgemacht“, sagt der Monaco, „Mir seh’n uns morgen am Brocken. Wer kommt denn noch? Ah, der Kini und sein Komponist. Des wird a fade Angelegenheit. Woaßt es eh: Wigalawagalaweia – und der ganze Scheiß. Was? Der Bruder vom Trump kommt auch? Naja, vielleicht wird’s dann doch noch ganz lustig. Schaun mer mal.“