WÜRGEN

TANZ DER VIREN

11. Mai

Der Bauer Stefan Papst aus Vierkirchen schläft kaum noch, so schlecht ist ihm, wenn er an die Zukunft denkt. Eigentlich war alles okay: Seine Kartoffeln sind prächtig gewachsen, er hat geerntet, das Lager hat sich gefüllt. Jetzt musste der Papst Stefan nur noch die Kartoffeln an die Kunden bringen.

Er baut Pommes-Kartoffeln an. Anders als gängige Speisekartoffeln sind die Pommes-Kartoffeln größer, mehliger und – das gibt auch der Papst Stefan zu – „optisch nicht so schön“. Im Supermarkt wird er seine Ware nicht los. Er verkauft sie normalerweise an McDonalds und die Wiesn-Wirte und die Betreiber vom Biergarten am Chinesischen Turm.

Die brauchen aber heuer keine Pommes-Kartoffeln. Also verschimmeln die jetzt im Lager in Vierkirchen. Wahrscheinlich wird er sie an Stärkefabriken und Biogasanlagen verscherbeln.

Und so tut dem Stefan Papst der Magen weh.