BERGAB

scheisszeitenwende 103

 

Andreas Walser – der so junge taumelnde Künstler aus dem schweizerischen Chur, nach Wurzeln im wilden Paris tastend – verlor den Halt. Er wusste, was er sich antat.

„J’aime les drogues, elles tuent.“

Die Drogen werden mein Tod sein.

Walser war einer von den Begabtesten in Montparnasse und er wollte unbedingt zu den Erfolgreichen gehören.

„Letzthin wartete ich an der Rue Boessy vier Stunden auf Picasso. Da kam er, und ich wagte nicht, ihn anzusprechen. Heute habe ich das Schauspiel wiederholt. Stunden gewartet – und ihn angesprochen, als er nach Hause kam, um ein Uhr. Und da war er außerordentlich lieb zu mir. Er hat gleich ein Rendezvous auf morgen, um zehn Uhr, angesagt. Nicht so bedeutungslos: Picasso ist ja immerhin der berühmteste Maler von heute.“

Am nächsten Tag klingelte er beim Meister. Was für ein Glück! Was für ein Günstling des Schicksals er doch war!

„Jetzt sitze ich im Café. Komme von Picasso und bin halb verrückt vor Freude. Eine Stunde war ich dort. Er zeigte mir alles und sagte wiederholt zu meinen 20 Cartons, die ich mitbrachte, dass sie ihm sehr große Freude machen. Magnifique! Jetzt gehe ich heim und fahre fleißig fort zu malen.“