F-INALE
TANZ DER VIREN II, Folge 102
Letzter Samstag im Mai, Bayrische Staatskanzlei
Es ist ein Kreuz, wenn man so gut ist wie ich.
Wenn man wahrscheinlich der weltweit beste Graue-Eminenz-Klabauter ist. Dann hat man manchmal Aufträge, da möchte man über die Reling reihern.
Sagt doch der Herr Markus letzte Woche zu mir:
„Muckl, ich brauch Dich im Augenblick nicht. Ich mache das hier in Bayern. Die Angela habe ich im Griff – und die anderen Napfsülzen in Berlin auch. Von denen weiß doch keiner mehr, wo bei ihm hint‘ und wo vorn ist.“
„Aber die Russen“, habe ich gemeint. „Mit den Russen haben wir ein Problem. Denen haben Sie eine Medizin abgekauft, die ist das Geld nicht wert. Soll ich mal bei dem Putin im Kreml vorbei schauen?“
Nein, es sei schon in Ordnung, hat der Herr Markus gesagt.
„Muckl, Du kriechst dem Jens hinten rein. Ich habe gehört, der fährt ein paar Tage nach Südafrika. Da schaust amal, was Du über den raus kriegst. Vielleicht brauchen wir das bald.“
Er hat eine Menge von mir gelernt, der Herr Markus, ich bin stolz auf ihn.
Wir sammeln jetzt über alle Vollpfeifen in Berlin Stoff. Bald wird ja gewählt im Land. Da kann es nie schaden, wenn man weiß, wo sie Mist gebaut haben.
Wenn es dann soweit ist, servieren wir sie lässig ab, die Grünen und die Laschets, die Scholz-Zwerge, das ganze Polit-Gschwerl. Und der Präsidenten-Steinmeier kriegt auch noch sein Fett weg. Wenn wir – der Muckl und der Herr Markus das entscheiden -, werden sie weg geblasen.
Also bin ich im Kragen vom Gesundheitsminister nach Südafrika. Da kennen sie den nicht mal dem Namen nach. Dem ist die Kinnlade runter gefallen, weil er so unwichtig war. Nur die deutschen Journalisten – das sind ja auch so Vollpfosten – haben mit ihm geredet. Also hat er ihnen seinen Schmarrn erzählt. Sie haben es aufgeschrieben und ihm kein Wort geglaubt.
Nicht mal seine Assistenten wollen etwas vom Gesundheits-Jens wissen. Weil sie sicher sein können: Wenn der etwas entscheidet, ist es das Falsche.
Er blickt es nicht.
Ich bin zurück gekommen und habe gesagt:
„Herr Markus, den Gesundheits-Jens haben wir in der Tasche. Das ist der Obermeister im Fehler-Machen. Reif ist der – so reif wie eine Zwetschge, die schon bald Runzeln kriegt.“
Schön, hat Herr Markus gemeint. Sehr schön. Dann kommt der Jens oben auf die Liste.
Er wird dann sagen, wann der Jens zum Abschuss frei ist.
© BILDKUNST JOHANNES TAUBERT